Nicht denken - geht gar nicht

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„Geschichte ist dann interessant, wenn es Menschen gibt, die die Geschichte auch erlebt haben“. Mit diesen Worten begrüßt Schulleiter Ralf Kaminski die Schüler der 10. Jahrgangsstufe zu einem Vortrag zum Thema „Staatssicherheit in der DDR“.

Referent ist Thomas Lukow. Er selbst hat das „System Staatssicherheit“ kennen lernen müssen, als er bei einem Fluchtversuch festgenommen wurde. Er erzählt seine Geschichte und begleitet sie mit Bildern. Die Schüler hören gespannt zu, denn aus erster Hand bekommen sie normalerweise keine historischen Informationen. 20 Monate verbrachte er in den Gefängnissen und erinnert sich an Isolationshaft und „Entindividualisierung“. Die Schüler sind gespannt und schockiert, wie dort mit Menschen umgegangen wurde.

In Untersuchungshaft erhielt er dann eine Anklageschrift auf Grund des Verdachts der „Republikflucht in Gruppe und mit Waffe“. Dabei hatte Lukow nicht einmal ein Messer dabei.

In Bautzen saß er seine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten ab. Lukow hat die gesamte Haftzeit abgesessen und ist dann in die DDR entlassen worden. Er hätte vorzeitig auf Bewährung entlassen werden können, jedoch hätte er dann für die Stasi arbeiten müssen.

Einfach ist der Vortrag für die Schüler nicht, denn Thomas Lukow fordert die Schüler. Immer wieder stellt er Fragen und möchte, dass sich die Schüler beteiligen. „Nicht denken“ – das geht für ihn gar nicht.

Er macht den Schülern deutlich, dass wir noch heute weltweit Diktaturen haben und beispielsweise junge Menschen in ihrem Alter, sei es in Saudi-Arabien oder im Iran, wegen der Teilnahme an einer Party inhaftiert werden.

Er hegte stets den Traum, nach New York zu reisen. Als er diesen später realisieren konnte, standen ihm die Tränen in den Augen. Das dort gelebte Freiheitsgefühl berührte ihn sehr.

„Mir ist die gefährliche Freiheit lieber, als eine ruhige Knechtschaft“, sagt Thomas Lukow. Diesen Ausspruch sieht er vor allem auch als eine wichtige Botschaft an junge Menschen.

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