Ökologischer Fussabdruck und Schuhgröße XXL

Askaban, Basilien, Blumipol, Chakkaland, Central-Askaban, Citronien so könnten Länder auf unserer schönen Erde heißen. In diese Länder wurden die Schüler einiger Klassen vor Weihnachten verteilt. Ein Schoko-Bon entschied, ob sie in ein Industrieland (Askaban), ein Schwellenland (Blumipol, Basilien) oder in ein Entwicklungsland (Chakkaland, Central-Asakaban, Citronien) „geboren“ wurden. Je nachdem, in welchem Land sie ankamen, fanden sie unterschiedliche Voraussetzungen, die man benötigt um Brot zu backen, Reifen oder Autos herzustellen, in einem Kuvert vor. Natürlich wurden diese Dinge nicht real hergestellt. Aber die Schülerinnen und Schüler mussten diese aus Papier produzieren und durften sie dann an die Weltbank verkaufen. Jedoch war diese sehr kritisch und die gelieferten Waren mussten exakt auf die Schablonen passen, ansonsten waren das Brot oder die Autos nur für den regionalen Markt verwendbar und es gab kein Geld dafür. Die Voraussetzungen zu erfüllen war jedoch gerade für Chakkaland, Citronien und Central-Askaban fast unmöglich. Hatten sie doch nur Rohstoffe (in Form von Papier) aber kein Know-How (Schablonen für Brot, Auto und Reifen) und nur bedingt einsetzbares Werkzeug (Schere, Bleistift). Für Askaban hingegen sah es im Bereich Know-how und Werkzeug hervorragend aus. Allerdings gingen dem Land bald die Rohstoffe aus. Während dieses einstündigen Planspiels entwickelten die verschiedenen Klassen unterschiedliche Strategien um ihr Vermögen, welches sie durch den Verkauf der Produkte anhäufen konnten, zu vermehren. Es wurde getauscht, gehandelt, manchmal auch geklaut. Aber alles verlief zum Glück immer sehr friedlich. Am Ende der Spielzeit hat Herr Dohrmann vom Biosphärenreservat mit den Klassen die Ausgangslagen der Länder erarbeitet und es wurde über das Thema Gerechtigkeit, Ausbeutung, Ressourcenverteilung und den damit verbundenen Kriegen teils heftig diskutiert.

Nach einer Pause wurde dann gemeinsam überlegt, wie groß der persönliche ökologische Fußabdruck ist. Also wie viele Erden man bräuchte, lebte jeder Mensch wie man selbst. In diese Berechnung fließen verschiedenste Werte mit ein: z. B. ob man sich vegan ernährt oder täglich mehrmals tierische Produkte isst, welche Verkehrsmittel man nutzt, ob das Haus in dem man wohnt gedämmt ist, ob man in einem sehr großen Haus alleine oder mit mehreren Personen in einer Wohnung lebt, wie groß der persönliche Luxus ist (jedes Jahr ein neues Handy, Kreuzfahrten, mehrere SUVs zuhause …). Hier lag die Spannweite sehr weit auseinander. Jedoch gab es tatsächlich Schülerinnen und Schüler, die mit nur einer Erde auskommen würden. Die allermeisten bräuchten jedoch zwischen 3 und 4 Erden. Auch hier gab es an den verschiedenen Vormittagen immer wieder teils sehr konstruktive Diskussion zum Thema.

Zum Schluss ging es mit einem Spiel nochmals um das Thema Nachhaltigkeit und Ressourcen-Schonung. Dazu wurden grüne (Wiesen), braune (Ackerland), schwarze (Wald) und blaue (Gewässer) Blätter auf dem Boden verteilt. Auf jedem Blatt gab es eine feste Anzahl von Ressourcen. Jede Spielrunde musste jeder Schüler Ressourcen von seinem Feld entnehmen auf dem er gerade stand. Nach 3 Jahren wurden die noch vorhandenen Ressourcen verdoppelt. Gab es in der nächsten Spielrunde kein Feld mehr mit Ressourcen, so war man ausgeschieden. Ziel war es, nach 9 Jahren noch am Leben zu sein und möglichst viele Ressourcen gesammelt zu haben. Das hört sich ja ganz einfach an. Aber Ausbeutung nur von einem Teil der Gesellschaft (Klasse) führt bereits dazu, dass nicht jeder überlebt oder sogar alle sterben. Nach einer kurzen Reflektion über das Thema gab es eine zweite Chance für die Klasse. Jetzt mussten alle Menschen (Schülerinnen und Schüler) überleben. Mithilfe von Absprachen und einer ressourcenschonenden „Bewirtschaftung“ der Felder gelang dies den meisten Klassen. Als Belohnung gab es dann eine leckere 200g fair-trade und bio Schokolade von Herrn Dohrmann.

Diesen lehrreichen und interessanten Vormittag durften unsere 11. und die Vorabschlussklassen vor Weihnachten erleben. Wir bedanken uns dabei nochmals recht herzlich bei Herrn Dohrmann vom Biosphärenreservat Rhön, der sich die Zeit dafür genommen hat und die Schülerinnen und Schüler in ein sehr wichtiges Thema außerhalb des Lehrplans hat schnuppern lassen.