Mit der Frage: „Wer kann sich an den letzten Stromausfall erinnern?“ startete Herr Pfeiffer vom Überlandwerk Rhön seinen Vortrag. Da es still im Raum war und sich niemand an einen Stromausfall in unserer Region erinnern konnte, war er sichtlich zufrieden, lächelte und bemerkte: „Dann haben wir unsere Arbeit wohl gut gemacht!“ Damit hatte er die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler gewonnen, die das Modul Umwelttechnik belegten. Tatsächlich haben wir in unserer Region eine Versorgungssicherheit von 99,999 %. Das bedeutet umgerechnet, dass wir maximal 8 Minuten pro Jahr keinen Strom haben. Diese Ausfälle sind oft auch durch Fremdverschulden verursacht.
Aber was macht das Überlandwerk Rhön eigentlich, und wie funktioniert das mit dem Strom? Der kommt doch aus der Steckdose! Das erklärte uns Herr Pfeiffer sehr anschaulich in einer Doppelstunde.
Das Überlandwerk betreut rund 40.000 Kunden und 3.500 km Stromnetz in unserer Region. Dabei versorgt es die Haushalte nicht nur mit Strom, sondern ist auch für den Netzbetrieb zuständig und hilft bei der Elektroinstallation in Häusern. Interessant war auch zu hören, dass das Überlandwerk den Bürgerinnen und Bürgern der Rhön gehört. Diese gründeten 1920 die Einrichtung, um ihre Region mit Strom zu versorgen. Heute werden wir durch unsere Bürgermeister vertreten.
Auch der Aspekt, wie der Strom erzeugt wird, kam nicht zu kurz. Waren bis vor ein paar Jahren noch Kernkraft sowie die Verbrennung von Gas und Kohle die treibenden Kräfte der Stromversorgung, so sind es heute die erneuerbaren Energien wie Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie. Dabei machte Herr Pfeiffer deutlich, dass dieser Umstieg langfristig viel kostengünstiger ist, als an den althergebrachten Technologien festzuhalten. Denn die Energieträger, also Wasser, Wind und Sonne, sind bei dieser Art der Stromerzeugung kostenfrei. Dennoch benötigt man auch in Zukunft noch Gas- oder Kohlekraftwerke. Diese können die Spitzen der Energieversorgung abfangen, die z. B. wochentags auftreten, wenn die Industrie viel produziert und zeitgleich die Herde in den Küchen auf Hochtouren laufen. Denn diese Kraftwerke sind schnell zu- und wieder abschaltbar, sodass die Stromversorger ständig dafür sorgen können, dass genauso viel Strom zur Verfügung steht, wie aktuell nachgefragt wird. Würde dieses Gleichgewicht nicht eingehalten, könnte es zu einem Blackout kommen, wie es Anfang des Jahres 2025 in Spanien der Fall war.
Vielen Dank, Herr Pfeiffer, für diesen interessanten und kurzweiligen Einblick in das Thema „Woher kommt unser Strom?“
Pamela Hahn