Kriminalität im Netz – Polizei informiert Lehrkräfte über digitale Gefahren
Wie erkennt man Cybermobbing? Was ist bei Straftaten im Internet zu beachten? Und welche Handlungsmöglichkeiten haben Schulen im digitalen Zeitalter? Über diese und weitere Fragen informierte Dominik Blattner von der Kriminalpolizei Schweinfurt das Lehrerkollegium im Rahmen eines aufschlussreichen Vortrags zum Thema „Kriminalität im Netz“.
Zu Beginn beleuchtete Blattner das Thema Cybermobbing: eine Form psychischer Gewalt, die im Verborgenen stattfindet – über soziale Netzwerke, Chats und Messenger. Cybermobbing könne jede Altersstufe treffen und sei an Schulen allgegenwärtig. Es sei daher wichtig, aufmerksam auf Veränderungen im Verhalten von Schülerinnen und Schülern zu achten, da Betroffene häufig aus Scham schweigen oder sich nicht trauen, Hilfe zu suchen.
Eine juristische Herausforderung: Cybermobbing wird nicht als eigener Straftatbestand geführt, sondern umfasst verschiedene Delikte – von Beleidigung bis zur Nötigung. Zudem erklärte Blattner die Bedeutung des Erziehungsregisters, in dem Einträge bereits bei Jugendlichen unter 14 Jahren erfolgen können – mit langfristigen Folgen.
Im weiteren Verlauf beleuchtete Blattner typische Straftaten im Netz: von Beleidigung über Verleumdung bis zur Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen. Besonders eindrücklich warnte er vor dem Verbreiten oder Besitzen pornographischer Inhalte – insbesondere im Zusammenhang mit Kinder- oder Jugendpornografie. Selbst gut gemeintes Handeln kann hier strafrechtlich schwer wiegen.
Ein augenzwinkernder, aber eindringlicher Hinweis galt der Frontkamera: Wer sein Smartphone mit auf die Toilette nimmt, sollte die Kamera besser abkleben – oder sich eine kleine Medienpause gönnen.
Ein weiteres Thema war das sogenannte Cybergrooming – also die gezielte Manipulation Minderjähriger im Netz mit dem Ziel sexueller Übergriffe. Auch hier seien Achtsamkeit und schnelles Handeln gefragt.
Die Polizei rät: keine Inhalte ungeprüft weiterleiten, verdächtige Vorgänge nicht ignorieren, sondern aktiv reagieren – und bei Bedarf sofort Kontakt zur Polizei aufnehmen. Digitale Zivilcourage und Wachsamkeit seien heute wichtiger denn je.
Der Vortrag bot wertvolle Impulse für den schulischen Alltag und rief zu verantwortungsbewusstem Handeln im digitalen Raum auf.
Alina Erhard