Schullandheimbesuch der Klasse 8c in Pottenstein

Vom frühen Morgen des 13. Oktobers bis zum späten Nachmittag des 15. Oktobers 2025 verwandelte sich eine Gruppe lebhafter Achtklässler aus Bad Neustadt in eine Gemeinschaft voller Neugier, Mut und gegenseitiger Unterstützung: die Klasse 8c erlebte drei unvergessliche Tage im Schullandheim Pottenstein. Nach dem Treffpunkt an der Post und der gemeinsamen Busfahrt, die von gespannter Unterhaltung und leisem Kofferklimpern begleitet wurde, empfing das Schullandheim die Gruppe mit seiner ruhigen Lage oberhalb der historischen Burg und atmospährischem Herbstlicht. Der erste Vormittag gehörte dem Ankommen: Zimmerbezug, erste Erkundungen und ein herzhaftes Mittagessen, während die Umgebung langsam die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer steigern ließ.

Am Nachmittag stand der Kletterwald auf dem Programm, und schnell zeigte sich, wie sehr solche Herausforderungen Charakter und Gemeinschaft formen. Zunächst gingen die Guides Sicherheitsanweisungen mit ruhiger Hand durch, dann folgten Mutproben auf schwindelerregenden Plattformen und wackeligen Seilbrücken. Manche Schülerinnen und Schüler überwanden Höhenangst mit zittrigen Knien, andere entdeckten ungeahnte Kräfte beim Ermutigen von Mitschülerinnen und Mitschülern; überall halfen Hände, Stimmen und laute Anfeuerungen. Zurück im Heim, nach einem gemeinsamen Abendessen, klang der Abend in kleinen Gruppen aus: Air-Hockey, Tischkicker, oder einfach entspannte gemeinsame Unterhaltungen vertrieben die Zeit, ehe die Nachtruhe für wohlverdienten Schlaf sorgte.

Der zweite Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und führte in die Welt der Erlebnispädagogik: „Pitts Abenteuerladen“ verwandelte die kleine Turnhalle in ein Spannungsfeld aus Vertrauensübungen, kniffligen Teamaufgaben und kreativen Problemlösungen. In Stationen, die Kommunikation und strategisches Denken forderten, lernten die Jugendlichen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und dabei die Stärken der anderen zu nutzen. Zwischen den Einheiten blieb Raum, das Erlebte zu besprechen, sich gegenseitig Feedback zu geben und die eigene Rolle im Team zu reflektieren. Am Nachmittag brachen die Gruppen zu einer Stadtrallye auf, bei deren Siegerehrung gleich drei Teams mit nützlichen und süßen Preisen belohnt wurden.

Nach dem gemeinsamen Abendessen am zweiten Abend stand eine kleine Nachtwanderung zur Himmelsleiter an. Unter einem klaren, kühlen Himmel wandelte die Klasse gemeinsam auf schmalen Pfaden, nur begleitet von den leisen Geräuschen des Waldes. In dieser besonderen Stimmung offenbarten sich leise Gespräche, mutige Geständnisse und Momente des Staunens über den weiten Sternenhimmel. Die Wanderung stärkte das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich gegenseitig schützt und stützt.

Am Abreisetag zeigte sich noch einmal, wie sehr die Reise Spuren hinterlassen hatte: Beim gemeinsamen Aufräumen und Packen übten die Schülerinnen und Schüler Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme. Der Spaziergang zum Erlebnisfelsen und die ausgelassene Zeit an der Rodelbahn boten Gelegenheit, die letzten Energie-Reserven in Lachen und und gemeinsames Erkunden und Fotografieren zu verwandeln, bevor die Heimreise begann. Im Bus saßen viele mit müden, aber glücklichen Augen, da ein weiteres Kapitel im Schulleben der achten Klasse zu Ende ging.

Pädagogisch betrachtet war die Klassenfahrt ein voller Erfolg: Soziale Kompetenzen wurden praktisch eingeübt, Selbstwirksamkeitserlebnisse geboten und Alltagsfähigkeiten wie Organisation und Rücksicht trainiert. Besonders eindrücklich war die Art, wie die Gruppe an den Aufgaben wuchs — nicht nur einzelne Persönlichkeiten, sondern die ganze Klasse wirkte am Ende zusammengewachsener und selbstbewusster. Kleine Konflikte verschwanden oft schon durch ein klärendes Gespräch am Abend; große Momente des Mutes entstanden, wenn eine Hand die andere ergriff und gemeinsame Ziele erreicht wurden.

Die Erinnerungen an Pottenstein bleiben lebendig: die kühle Luft im Kletterwald, das Raunen von Gesprächen bei der Nachtwanderung, das laute Jubeln auf den Parcours und die vertrauten Rituale beim Frühstück. Für die Lehrkräfte bot die Fahrt wertvolle Einblicke in die Dynamik der Klasse und zahlreiche Anknüpfungspunkte für den weiteren Schulalltag. Für die Schülerinnen und Schüler aber bleibt vor allem das Gefühl, etwas gemeinsam geschafft zu haben — Erfahrungen, die über Noten und Lehrpläne hinausgehen und die Entwicklung zu verantwortungsbewussten, emphatischen jungen Menschen fördern.

So kehrte die 8c nach Hause zurück: mit einem Rucksack voller Erlebnisse, einem Kopf voller Geschichten und dem festen Wissen, dass gemeinsame Zeit in freier Natur eine Klasse auf besondere Weise prägt und verbindet.

David Hofmann

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